Das Kangemi Resource Center ist eine Anlaufstelle für Kinder, Schulen und Studenten im einem der ärmsten Viertel Nairobis. Die meisten Lehrer in diesem Viertel sind ungelernt und werden von den Eltern bezahlt. Die Ausstattung der Schulen ist entsprechend einfach.
Klassen oder interessierte Schüler können im Center in einer Bibliothek für einige Stunden lernen. Seit zwei Jahren befindet sich der Leseraum in einem festen Haus, zu dem auch ein Babyhort gehört. Wöchentlich besuchen 100 Schülergruppen das Center, viele nehmen dafür lange Fußmärsche auf sich.
Ein Computerraum ermöglicht Recherchen, regelmäßig finden gegen geringes Entgelt PC-Kurse statt, Schulungen für die ehrenamtlichen Lehrer, sowie Gesundheitsmaßnahmen wie Zahnkontrollen und Informationen zum Umgang mit Opfern von Gewalt und Mißbrauch.
Die Finanzierung des Centers ist langfristig nicht gesichert. Verschiedene Organisationen und Privatpersonen engagieren sich jeweils für einen bestimmten Zeitraum, doch konnte zum Beispiel das Projekt „Täglich Brot“ nicht beibehalten werden. Damals wurden alle Kinder, wenn sie zur Bibliothek kamen, mit einer Schale Brei belohnt – für viele die einzige richtige Mahlzeit am Tag. Die laufende Finanzierung für diese Aktion lief irgendwann leider aus. Daher wurde ein kleiner Garten mit Sukuma Wiki (ähnlich unserem Grünkohl) angelegt, um mittelfristig ein wenig Gemüse zu haben. Doch die Bewässerung ist ein Problem, da es in Kangemi keine öffentliche Wasserversorgung gibt, auch keine Kanalisation oder ein verlässliches Stromnetz.
Wer das Kangemi Resource Center besucht, wird gleichwohl , trotz des Staubs und des peinigenden Geruchs von draußen, immer auf eine Gruppe junger Menschen stoßen, die eifrig die Köpfe über den Büchern zusammensteckt oder im Computerraum dem Trainer lauscht. Kleine Jungs und Mädchen spielen Ball mit einer Stoffkugel im Hof, und im Babyzimmer versuchen sich die Kleinsten an den ersten Klötzchentürmen. Wie eine Oase zieht das Center alle die an, die in der Enge und der Rastlosigkeit der dreckigen Gassen des Slums sonst nie die Gelegenheit hätten, einfach mal in Ruhe zu lesen oder zu spielen.
Die Kinder von Kangemi wünschen sich: